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GESUNDHEITSMAGAZIN
TÄTOWIERUNGEN
Prävention
E
in Tattoo zu haben ist längst Main-
stream geworden. Laut einer Befra-
gung von Dalia Research unter Inter-
net-Nutzern in 18 Staaten weltweit hat dort
mehr als ein Drittel derer, die geantwortet
haben, mindestens ein Tattoo. In Deutsch-
land sind es 33 Prozent der Männer und
40 Prozent der Frauen. Die Auswahl an Mo-
tiven ist riesengroß, imTrend sindComicfigu-
ren, kunstvoll stilisierte Sternzeichen oder
Zitate. Nicht nur wegen der Qual der Wahl
sollte man sich bei der Entscheidung für ein
Motiv aber viel Zeit lassen – schließlich ist es
im Idealfall ein lebenslanger Begleiter, und
die Begeisterungmagmit der Zeit schwinden.
Vielleicht sollte man sogar das „Ja“ zum Tat-
too generell noch einmal überdenken? Das
legen zumindest weitere Zahlen nahe: Mehr
als ein Viertel der genau 38 Prozent überwie-
gend 20- bis 50-Jährigen, die tätowiert
durchs Leben gehen, bereut die Entscheidung
und will das Tattoo beziehungsweise mindes-
tens eines der Tattoos wieder loswerden – die
meisten von ihnen tragen zwei oder drei.
KEINE ALLERGIEN ODER KRANKHEITEN
Bleibt auch in Anbetracht dessen das „Ja“
zum Tattoo bestehen, ist es empfehlenswert,
das eine oder andere zu beachten, weiß die
Wiener Dermatologin Brigitte Klein: „Die
Haut muss gesund sein, wenn man sich täto-
wieren lassenmöchte“, sagt sie. So sollte man
vor allem bei einer Nickelallergie, der häu-
figsten Kontaktallergie, und auch bei chroni-
schen Hautkrankheiten wie Neurodermitis
oder Schuppenflechte Abstand davon halten,
sich Farbe unter die Haut stechen zu lassen.
Wer es trotzdem tut, riskiert ein Wiederauf-
flammen oder eine Verschlimmerung der
Hautkrankheit oder allergische Reaktionen,
wie juckende Bläschen bis hin zur Bildung
von Ekzemen. Wenn es um die Wahl des
Areals für das Tattoo geht, sollte bedacht
werden, dass über Muttermale, Feuermale
oder größere Narben hinweg nicht tätowiert
werden kann. Auch gut zu wissen: Ist die
Haut gepflegt und über Lotionen oder Cre-
men ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt,
wird sie leichter zu tätowieren sein und sich
schneller erholen.
SCHMERZEN: CREMES STATT PILLEN.
Die
Schmerzen beim Stechen fallen übrigens
unterschiedlich aus, je nachdem, welches
Körperareal tätowiert wird – so tut das Täto-
wieren etwa im Bereich des Halses oder
Handrückens wesentlich mehr weh als im
Bereich der Schulter oder des Oberarms.
Zur Vorbeugung Schmerzmittel einzuneh-
men, ist keine gute Idee, denn diese wirken
blutverdünnend, wodurch es beim Einbrin-
gen der Farbe in die Haut zu stärkeren Blu-
tungen kommen kann. Betäubungscremen
oder -sprays helfen aber. Ist das Stechen ge-
schehen, bleiben Wunden zurück, die laut
Klein leichten Schürfwunden gleichen und
Tattoo – wie tut man da?
Mehr als ein Drittel der Menschen weltweit ist tätowiert,
und der Trend hält auch hierzulande an. Was man wissen sollte, bevor
man sich ein Körperbild stechen lässt – oder es wieder los werden will.
SABINE STEHRER
Tätowierungen sind in. Vor
dem Stechen (lassen) gilt es
aber einiges zu beachten.
FotoGetty Images