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GESUNDHEITSMAGAZIN
Wissenswertes zum Thema Tätowieren
Rechtslage: Unter-16-Jährigen sind Tätowierun-
gen in Österreich verboten, 16- bis 18-Jährige
dürfen sich zwar tätowieren lassen, benötigen
aber eine schriftliche Erlaubnis der Eltern.
Kosten: Die Kosten für eine Tätowierung
richten sich, wie für die Entfernung, im
Wesentlichen nach dem Aufwand. Und liegen
meist zwischen 80 und 800 Euro, können aber
auch höher sein.
Anbieter: Die Wahl des Tätowierers ist
mindestens ebenso wichtig wie die Auswahl
des Motivs. Neben Hygiene sollte man vor
allem auf Erfahrung und zeichnerisches Talent
Wert legen. Empfehlungen von Bekannten
sowie Bewertungen in Foren können hier
helfen. Weiters ein Blick in eine Ansichtsmappe
mit vorherigen Arbeiten – sofern sicher ist,
dass diese auch vom jeweiligen Tätowierer
stammen. Tipps zur Tätowierer-Suche:
www.stadt-wien.at/lifestyle/schoenheit/tattoo-studio.html
Gesundheits
TIPP
Entfernung eines Tattoos achten sollte, er-
klärt Birgit Weiss, Ärztin im Salzburger La-
sermedizinzentrum. Laut der Expertin ist die
da und dort als unkomplizierte Art der Besei-
tigung unliebsam gewordener Bilder ange-
priesene Dermabrasion, das Abschaben oder
Wegätzen, zu meiden, „denn das schädigt die
Haut, ist sehr schmerzhaft und zieht ein gro-
ßes Infektionsrisiko nach sich.“ Bei Klein-
motiven wäre zwar das Wegschneiden mit
dem Skalpell durch einen Arzt möglich, ge-
nerell und vor allem bei größeren Motiven
empfiehlt sich aber eine Laserbehandlung.
NUR UNGEBRÄUNTE HAUT LASERN.
Auch hier ist eine entsprechende Vorberei-
tung nötig. In dem Monat davor sollte man
die Haut vor UV-Strahlen schützen. Ist die
Haut auch nur leicht gebräunt, kann ein Ne-
gativbild des Motivs zurückbleiben. Motive
in Schwarz oder Dunkelblau lassen sich mit
dem Nanosekundenlaser gut entfernen – ein
Gerät, das die Farbe durch Lichtimpulse und
photothermisch zerkleinert, also durch die
Einwirkung von Hitze. Körperbilder, die in
hellen Farben erstrahlen, schwinden in Be-
handlungen mit demPikosekundenlaser, der
die Farbpigmente durch sehr schnell aufein-
anderfolgende Lichtimpulse photoakustisch
in winzige Bestandteile auflöst. Von der
Hautbeschaffenheit, der Intensität der Farbe
und der Stichtiefe hängt ab, wie viele Laser-
behandlungen nötig sind. „Meist vier bis
acht, die idealerweise imAbstand von vier bis
zehn Wochen aufeinander folgen“, sagt
Weiss. Soll ein Motiv aufgehellt werden, da-
mit es durch ein sogenanntes Cover-up – ein
neues, „darüber gelegtes“ Motiv – verschö-
nert oder adaptiert werden kann, sind vor der
neuerlichen Tätowierung ebenfalls mindes-
tens zwei Laserbehandlungen erforderlich.
So ist die Entfernung von Tätowierungen
zwar aufwendiger als das Stechen, doch sie
tut meistens weniger weh, da das zu bearbei-
tende Areal mit Kaltluft oder Coolpacks ge-
kühlt wird, und außerdem schmerzstillende
Salben aufgetragen oder Schmerzmittel in-
jiziert werden.
FARBE KOMMT IN DEN ORGANISMUS
Wird bei der Entfernung mit dem Laser eine
spezielle Methode praktiziert, die Laser-
Kombinationsmethode, kann der Großteil
der Farbe nach außen abgeleitet werden. An-
sonsten gelangen die schon bei der Tätowie-
rung eingebrachten Farbpigmente in die
Lymphbahnen und Lymphknoten. Ob das
Folgen für die Gesundheit hat, und wenn ja,
welche, ist noch nicht bekannt. An den Tagen
nach der Laserbehandlung, die laut Klein
einer leichten Verbrennung ähnelt, sollte die
Haut mit medizinischen Produkten gereinigt
und gepflegt werden sowie vor UV-Licht und
Hitzeeinwirkung geschützt werden – auch
Baden gilt es zu meiden. Wer sich nicht an
diese Vorgaben hält, riskiert länger andau-
ernde Hautirritationen, Pigmentverschie-
bungen und die Bildung von Narben.
In Zukunft könnte die Entfernung von Tat-
toos unkomplizierter möglich sein. Wissen-
schaftler forschen an verschiedenen Metho-
den. So könnte man künftig eventuell
Hautzellen, in denen Farbpigmente stecken,
mit Substanzen in Cremen oder Salben dazu
bringen, die Farbe loszulassen. Auch an
Pflastern, die Substanzen abgeben und so
Farbpigmente aus der Haut lösen, wird ge-
arbeitet.
Mit mehreren Laserbehand-
lungen lassen sich Tattoos
auch wieder entfernen.
Foto: Getty Images
TÄTOWIERUNGEN
Prävention
„Die Haut muss
gesund sein, wenn
man sich tätowieren
lassen möchte.“
BRIGITTE KLEIN