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GESUNDHEITSMAGAZIN

HAARVERLUST

Therapie

Verpflanzung von Eigenhaar, das am Haar-

kranz noch bis ins hohe Alter produziert

wird, auch wenn es rundherum sonst schon

recht kahl auf dem Kopf ist. „Aus diesem

Haarkranz können wir eine bestimmte An-

zahl von Haarfollikeln, also Haarwurzel-

gruppen, in Form eines schmalen Haarstrei-

fens oder einzeln entnehmen und sie

anschließend auf demKopf umverteilen, um

sie dort zu implantieren, wo es notwendig

ist. Die Haare wachsen dort dann in der Re-

gel lebenslang“, erklärt Firmengründer und

Inhaber Karl Moser.

UNTERSCHIEDLICHE METHODEN.

Ein

paar Einzelheiten: Follicular Unit Trans-

plantation (FUT-Technik) ist die ältere Me-

thode, bei der aus dem Hinterkopf ein be-

haarter Kopfhautstreifen entnommen wird.

Bei dieser Behandlung ist keine Rasur des

Kopfhaars notwendig, die Entnahmestelle

wird durch eine Naht verschlossen, es bleibt

eine feine längliche Narbe am Hinterkopf,

oftmals ein paar Zentimeter lang. Die Haar-

entnahme bei der FUE-Methode (Follicular

Unit Extraction) dauert in etwa 30 bis 45

Minuten. „Für die Vorbereitung, Präparation

und Verpflanzung von 2000 Haarwurzeln,

also ca. 4000 Einzelhaaren, benötigen wir in

Summe vier bis fünf Stunden“, berichtet Mo-

ser. Bei dieser moderneren Technik dauert

die Entnahme mehrere Stunden, mit Präpa-

ration und Verpflanzung sind es sechs bis

acht Stunden; braucht es mehr an Haarwur-

zeln, wird die Haarchirurgie auch schon ein-

mal an zwei Tagen verteilt durchgeführt. Die

längere Behandlungsdauer ist bei der FUE-

Technik darauf zurückzuführen, dass Haar-

follikel einzeln entnommen werden, und das

ist eben zeitintensiv. Dafür entstehen hier

nur kleinste, porengroße Öffnungen, aller-

dings müssen die Haare am Hinterkopf voll-

ständig rasiert werden.

RASCH WIEDER GESELLSCHAFTSFÄHIG.

Ganz neu ist die Long-Hair-Einzelentnah-

me, die Moser Medical mit einem speziell

entwickelten Gerät in Österreich durchführt.

Hier ist keine Rasur oder Kürzung der Haare

notwendig.

„So sind unsere Kunden

schnellstmöglich wieder gesellschaftsfähig“,

erläutert Moser. Er und Siegl werden immer

wieder gefragt, ob eine Transplantation

schmerzhaft ist. Nein, denn örtliche Betäu-

bung macht die Haarverpflanzung mehr oder

weniger schmerzfrei. „Viele meiner Klienten

die gesetzte Kopfhautschattierung nach rund

zwei Jahren. Dies hat den Vorteil, dass die

Pigmentierung auch dem verändernden

Haarbild oder der Haarfarbe angepasst wer-

den kann. Die Methode kann als Solomaß-

nahme bei dünner gewordenem Haar – sind

die Stellen ganz kahl, hilft sie nicht mehr –

eingesetzt werden. „Wir machen es aber

auch, wenn der Kunde zu wenig Spenderhaa-

re hat, dann kombinieren wir die Pigmentie-

rung mit einer Transplantation“, erklären

Moser und Siegl. Beide bemerken auch, dass

immer mehr Jüngere kommen, vor allem bei

denMännern. Denn auch bei den Herren der

Schöpfung gilt längst nicht mehr das Zitat

der Tante Jolesch – schöner als ein Aff zu

sein, ist kein Luxus.

Foto: Getty Images

Die Kosten einer Haartransplantation starten bei

2000 Euro, können je nachMethode und Umfang

auch mehr als 10.000 Euro ausmachen.

Die Kopfhautpigmentie-

rung ist eine zusätzliche

Maßnahme, um schütteres

Haar zu kaschieren.

erklären, dass eine Zahnarztbehandlung we-

sentlich unangenehmer sei“, sagt Karl Moser.

Die Kosten einer Haartransplantation hän-

gen von der Methode ab (FUE ist teurer),

aber natürlich auch von der Größe der Kahl-

stellen. Unter 2000 Euro wird

s kaum gehen,

mehr als 10.000 Euro kann es schon leicht

kosten, bei Billigangeboten imAusland sollte

man genaue Erkundigungen einziehen, und

unter anderem die Anzahl der kalkulierten

Haarfollikel erfragen.

KOPFHAUT PIGMENTIEREN.

Günstiger

kommt eine ganz spezielle Kopfhautpigmen-

tierung. Das ist eine Art Make-up am Kopf,

das die Haare fülliger wirken lässt. Anders

als herkömmliche Tätowierungen verblasst