GESUNDHEITSMAGAZIN
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WIRTSCHAFTSKAMMER
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Erfolgreich mit Medizinprodukten
Ausbildung an der Schnittstelle vonMensch und Technik: Direktor Günter Moser, Nathalie Kinard, Barbara Swietly, Pädagogin Pamela Junge-
Kulovits von der Berufsschule für Handel und Reisen inWien. Rechts: Elisabeth Aufreiter, von der Berufsschule Linz 7, und Schüler Sebastian Patzalt.
D
er Lehrberuf des Medizinprodukte-
kaufmanns sorgt in Österreich dafür,
dass interessierte und engagierte
junge Menschen an der Schnittstelle von
Medizin, Technik, Naturwissenschaften und
Forschung spannenden Aufgaben nach-
gehen können. Die Absolventen verkaufen
und beraten rund um medizinische Geräte
und Heilbehelfe. Sie sind echte Produkt-
spezialisten und arbeiten mit Experten in
Krankenhäusern, Pflegeheimen, Rehabilita-
tionszentren, Wellnesseinrichtungen oder
dem Orthopädiehandel zusammen.
Ausgebildet werden sie derzeit in Berufs-
schulen in Wien, Eisenstadt, Graz und Linz.
Zwischen Mensch und Technik
Elisabeth Aufreiter von der Berufsschule
Linz 7 hat selbst die Prüfung zum Gewerbe-
rechtlichen Geschäftsführer für Medizin-
produkte gemacht und bringt die Anforde-
rungen an die künftigen Absolventen des
Lehrberufes auf den Punkt: „Sie brauchen
ein großes Maß an Empathie, denn hinter
jedem Produkt steht schließlich ein Patient
und ein Anwender. Kommunikationsfähig-
keit, Interesse an Anatomie und Gesund-
heitsbewusstsein sind ebenso wichtig wie
technisches Verständnis für das Warensor-
timent.“ Dass dieses Profil hohe Ansprüche
an die Persönlichkeit stellt und Medizinpro-
duktekaufmann kein Beruf ist, der zu jedem
jungen Menschen passt, liegt auf der Hand.
Die Pädagogin ist überzeugt, dass die
Lehrberuf mit Zukunft. Die Nachfrage nach Leistungen im Gesundheitswesen
nimmt stetig zu. Das Berufsfeld bietet jungen Menschen interessante Perspektiven.
Ausbildung großes Potenzial hat: „Junge
Menschen in diesem Alter sind sehr
entwicklungsfähig und wir sehen, dass wir
das Interesse an diesem doch sehr komple-
xen und vielfältigen Thema wecken können.
Gerade die Verbindung zwischen Mensch
und Technik ist herausfordernd und lässt
Raum für eigene Schwerpunkte zu.“
Klare Vorstellungen
Sebastian Patzalt aus der Linzer Berufsschu-
le hat über einen Freund von dem Lehrbe-
ruf erfahren: „Für Medizin habe ich mich
schon immer interessiert und jetzt gibt es
die Möglichkeit, in diesem Berufsfeld auch
als Absolvent einer Lehre Fuß zu fassen“,
sagt der künftige Medizinproduktekauf-
mann. „Nach der Lehre werde ich die
Prüfung zum Medizinprodukteberater
machen und dann in den Außendienst
gehen.“ Seine Klassenkollegin Anastasia
Riegler wurde ebenfalls über Mundpropa-
ganda auf den Lehrberuf aufmerksam und
möchte im Bereich Inkontinenzversorgung,
Kompression oder Alltagshilfen tätig
werden. „Danach werde ich noch die
Ausbildung zum Orthopädietechniker
anschließen“, so das junge Nachwuchs-
talent.
Es gibt kaum ein Fachgebiet, das einem so
raschen Wandel an Wissen unterzogen ist
wie die Medizintechnik. Damit auch im
Unterricht dieser Aspekt nicht zu kurz
kommt, haben die Pädagogen die Prüfung
Fotos: Paul Haiden, 3alexd
Die Zahl an ausbildenden Betrieben
wächst – eine aktuelle Liste und mehr
Informationen zum Lehrberuf gibt es
unter
www.mpk-lehre.at.
zum gewerberechtlichen Geschäftsführer
gemacht und stehen in Kontakt zu den
Betrieben der Medizinproduktebranche.
Enger Kontakt zu Betrieben
„Der Kunde im Mittelpunkt“ ist das Credo
der Medizinproduktekaufmann-Lehrlinge in
der Berufsschule für Handel und Reisen in
Wien. „Unsere Absolventen benötigen ein
gutes Gespür für Menschen und müssen
sich gleichzeitig für eine Vielfalt an Produk-
ten interessieren“, sagt Direktor Günter
Moser. „Wer Interesse an Medizin, Men-
schen und dem Verkauf hat, ist hier genau
richtig. Jobs gibt es im Innen- und Außen-
dienst, sodass jeder seinen Fähigkeiten
entsprechend eingesetzt werden kann“,
sagen die künftigen Medizinproduktekauf-
frauen Nathalie Kinard und Barbara Swietly.
Direktor Moser und Pädagogin Junge-
Kulovits wünschen sich, dass mehr junge
Menschen diesen Nischenberuf ins Auge
fassen: „Das Berufsfeld ist modern und
zukunftsorientiert.“