Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  41 / 76 Next Page
Basic version Information
Show Menu
Previous Page 41 / 76 Next Page
Page Background

GESUNDHEITSMAGAZIN

41

WIRTSCHAFTSKAMMER

Werbung

Erfolgreich mit Medizinprodukten

Ausbildung an der Schnittstelle vonMensch und Technik: Direktor Günter Moser, Nathalie Kinard, Barbara Swietly, Pädagogin Pamela Junge-

Kulovits von der Berufsschule für Handel und Reisen inWien. Rechts: Elisabeth Aufreiter, von der Berufsschule Linz 7, und Schüler Sebastian Patzalt.

D

er Lehrberuf des Medizinprodukte-

kaufmanns sorgt in Österreich dafür,

dass interessierte und engagierte

junge Menschen an der Schnittstelle von

Medizin, Technik, Naturwissenschaften und

Forschung spannenden Aufgaben nach-

gehen können. Die Absolventen verkaufen

und beraten rund um medizinische Geräte

und Heilbehelfe. Sie sind echte Produkt-

spezialisten und arbeiten mit Experten in

Krankenhäusern, Pflegeheimen, Rehabilita-

tionszentren, Wellnesseinrichtungen oder

dem Orthopädiehandel zusammen.

Ausgebildet werden sie derzeit in Berufs-

schulen in Wien, Eisenstadt, Graz und Linz.

Zwischen Mensch und Technik

Elisabeth Aufreiter von der Berufsschule

Linz 7 hat selbst die Prüfung zum Gewerbe-

rechtlichen Geschäftsführer für Medizin-

produkte gemacht und bringt die Anforde-

rungen an die künftigen Absolventen des

Lehrberufes auf den Punkt: „Sie brauchen

ein großes Maß an Empathie, denn hinter

jedem Produkt steht schließlich ein Patient

und ein Anwender. Kommunikationsfähig-

keit, Interesse an Anatomie und Gesund-

heitsbewusstsein sind ebenso wichtig wie

technisches Verständnis für das Warensor-

timent.“ Dass dieses Profil hohe Ansprüche

an die Persönlichkeit stellt und Medizinpro-

duktekaufmann kein Beruf ist, der zu jedem

jungen Menschen passt, liegt auf der Hand.

Die Pädagogin ist überzeugt, dass die

Lehrberuf mit Zukunft. Die Nachfrage nach Leistungen im Gesundheitswesen

nimmt stetig zu. Das Berufsfeld bietet jungen Menschen interessante Perspektiven.

Ausbildung großes Potenzial hat: „Junge

Menschen in diesem Alter sind sehr

entwicklungsfähig und wir sehen, dass wir

das Interesse an diesem doch sehr komple-

xen und vielfältigen Thema wecken können.

Gerade die Verbindung zwischen Mensch

und Technik ist herausfordernd und lässt

Raum für eigene Schwerpunkte zu.“

Klare Vorstellungen

Sebastian Patzalt aus der Linzer Berufsschu-

le hat über einen Freund von dem Lehrbe-

ruf erfahren: „Für Medizin habe ich mich

schon immer interessiert und jetzt gibt es

die Möglichkeit, in diesem Berufsfeld auch

als Absolvent einer Lehre Fuß zu fassen“,

sagt der künftige Medizinproduktekauf-

mann. „Nach der Lehre werde ich die

Prüfung zum Medizinprodukteberater

machen und dann in den Außendienst

gehen.“ Seine Klassenkollegin Anastasia

Riegler wurde ebenfalls über Mundpropa-

ganda auf den Lehrberuf aufmerksam und

möchte im Bereich Inkontinenzversorgung,

Kompression oder Alltagshilfen tätig

werden. „Danach werde ich noch die

Ausbildung zum Orthopädietechniker

anschließen“, so das junge Nachwuchs-

talent.

Es gibt kaum ein Fachgebiet, das einem so

raschen Wandel an Wissen unterzogen ist

wie die Medizintechnik. Damit auch im

Unterricht dieser Aspekt nicht zu kurz

kommt, haben die Pädagogen die Prüfung

Fotos: Paul Haiden, 3alexd

Die Zahl an ausbildenden Betrieben

wächst – eine aktuelle Liste und mehr

Informationen zum Lehrberuf gibt es

unter

www.mpk-lehre.at

.

zum gewerberechtlichen Geschäftsführer

gemacht und stehen in Kontakt zu den

Betrieben der Medizinproduktebranche.

Enger Kontakt zu Betrieben

„Der Kunde im Mittelpunkt“ ist das Credo

der Medizinproduktekaufmann-Lehrlinge in

der Berufsschule für Handel und Reisen in

Wien. „Unsere Absolventen benötigen ein

gutes Gespür für Menschen und müssen

sich gleichzeitig für eine Vielfalt an Produk-

ten interessieren“, sagt Direktor Günter

Moser. „Wer Interesse an Medizin, Men-

schen und dem Verkauf hat, ist hier genau

richtig. Jobs gibt es im Innen- und Außen-

dienst, sodass jeder seinen Fähigkeiten

entsprechend eingesetzt werden kann“,

sagen die künftigen Medizinproduktekauf-

frauen Nathalie Kinard und Barbara Swietly.

Direktor Moser und Pädagogin Junge-

Kulovits wünschen sich, dass mehr junge

Menschen diesen Nischenberuf ins Auge

fassen: „Das Berufsfeld ist modern und

zukunftsorientiert.“