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GESUNDHEITSMAGAZIN
VERBRENNUNGEN
Therapie
K
urz nicht aufgepasst, kreischt der
Nachwuchs schon los: Die kleine
Hand klebt auf der Herdplatte. Das
klassische Beispiel für eine Verbrennung im
Alltag. Auch abseits der Küche bietet der
Haushalt Verletzungspotenzial. Platzende
Wärmflaschen oder umgekippte Teetassen
sorgen für schmerzhafte Verbrühungen.
BeimGrillen bäumen sich Stichflammen auf.
Böller lassen sich beim erstenMal nicht zün-
den und explodieren beim zweiten Mal in
der Hand.
Patienten mit schweren Brandverletzungen
landen bei Christine Radtke, Leiterin in der
Abteilung für Plastische und Rekonstruktive
Chirurgie im AKH Wien, im Zentrum für
Schwerbrandverletzte. „Wir behandeln hier
Patienten, die sich bei Unfällen imHaushalt,
in der Freizeit oder bei Verkehrsunfällen
schwer verletzt haben. Trotz Prävention gibt
es noch immer viele Unfallopfer“, sagt sie.
Auch während der Arbeit kommt es häufig zu
Unfällen: Angebohrte Gasleitungen führen
zu Explosionen. Der unfreiwillige Griff in die
Stromleitung führt zu Elektroverbrennun-
gen. Arbeitsunfälle stehen für Veith Moser
an der Tagesordnung. Er kümmert sich im
Lorenz Böhler Unfallkrankenhaus um Ver-
brennungsopfer. „In den letzten Jahren gab
es zum Glück viel Präventionsarbeit seitens
der Arbeiter- und Konsumentenschützer.
Die Unfallfälle sind zurückgegangen. Insge-
samt kommen Verbrennungen aber noch im-
mer relativ häufig vor.“
ERSTE HILFE:
Kommt es zu einer Verbren-
nung, heißt es ruhig bleiben. Die Experten
raten, zunächst die Kleidung von der ver-
brannten Stelle abzuziehen. Anschließend
muss die Verletzung versorgt werden. Haus-
mannsregeln treffen nur bedingt zu, helfen
aber notdürftig: 20 Minuten mit 20 Grad
kaltem Wasser kühlen. Aber Vorsicht: Gera-
de bei großflächigen Verbrennungen kann
ein zu langes und zu kaltes Kühlen zum Ab-
Tiefe Narben und stechende Schmerzen:
Was tun bei Verbrennungen
Egal, ob bei einem Verkehrsunfall, im Haushalt oder bei der Arbeit – Verbrennungs-
verletzungen geschehen in allen Lebensbereichen. Schnelle und professionelle Hilfe
ist nötig, um bei schweren Verbrennungen Leben zu retten und bei kleineren
die Vernarbung möglichst klein zu halten.
JULIA PABST
Eine Verbrennung ist
rasch passiert. Vor allem
kleine Kinder sind im
Haushalt gefährdet.
Foto: Getty Images