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GESUNDHEITSMAGAZIN
AKNE
Therapie
P
raktisch jeder kennt sie – spätes-
tens seit der Pubertät: Akne, die
lästigen „Wimmerln“. Ab wann man
von Akne spricht, ist allerdings oft nicht
klar abzugrenzen. Für die Kinder- und Ju-
gend-Dermatologin Karin Jahn-Bassler
ist wichtig, „dass Jugendliche nicht Wim-
merln zählen müssen, bevor sie ärztlichen
Rat suchen. Ausschlaggebend ist der indi-
viduelle Leidensdruck.“ Denn Akne ist
langwierig und schlägt sich oft auch auf die
Seele.
Acne vulgaris (gewöhnliche Akne, Jugend-
akne) ereilt bis zu 90 Prozent der Mädchen
und Burschen in der Pubertät, wenn der Kör-
per verstärkt männliche Hormone produ-
ziert: Diese kurbeln die Talgproduktion an,
Mitesser sprießen, vor allem im Gesicht.
Kommen bestimmte Bakterien hinzu – im
Talg fühlen sie sich wohl –, kann sich das
Ganze entzünden und zu einem schwereren
Verlauf führen. Burschen leiden häufiger
unter entzündlicher Akne, weil Poren bei
Burschen und Männern größer sind und
mehr Talg absondern. Die Gene spielen eine
entscheidende Rolle: Hatte ein Elternteil
Akne, ist das Risiko umdas Dreifache erhöht,
bei beiden Eltern um das Achtfache.
Auch wenn sie demBetroffenen immer unan-
genehm ist, ist Akne nicht immer gleich gra-
vierend. Man unterscheidet drei Schwere-
grade: In der leichten Form (Acne
comedonica) tritt sie in Form vonMitessern,
offenen (schwarzen) oder geschlossenen
(weißen) Pünktchen auf, hauptsächlich in
der „T-Zone“ (Stirn, Nase, Kinn). Sie ist
Kampf den lästigen „Wimmerln“
Egal, wie stark: Akne ist fast immer die Folge einer massiven, wenn auch
natürlichen Veränderung des Hormonhaushalts, vorzubeugen ist daher
kaum möglich. Die Therapie erfordert Geduld.
ANDREA RIEDEL
Akne ist vor allem in der
Pubertät für Betroffene
sehr belastend.
Foto: Getty Images