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GESUNDHEITSMAGAZIN

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berücksichtigen derzeit Chemotherapie

und neuartige Ansätze, die bei Merck

erforscht werden und auf Krebszellen

wirken. Im Fall von Kopf-Hals-Tumoren

empfehlen Ärzte oftmals eine Kombination

mehrerer Behandlungsarten, beispielswei-

se Operation, Bestrahlung, Chemotherapie

sowie sogenannte „targeted therapies“.

Besonders komplex ist die Ausgangslage

beim Merkelzellkarzinom (MCC), einer

besonders aggressiven Art von Hautkrebs.

Für diese schwer behandelbare Erkrankung

stehen Ärzten aktuell nur eine begrenzte

Anzahl an Therapieoptionen zur Verfügung.

Umso mehr Gewicht haben die zuletzt

erzielten Fortschritte bei der Suche nach

neuen therapeutischen Möglichkeiten.

Erhöhte Erfolgschancen

Große Hoffnungen ruhen weltweit auf der

Erforschung und Entwicklung neuartiger

Biomarker. Darunter werden biologische

Merkmale verstanden, die objektiv gemes-

sen werden und auf einen krankhaften

Prozess im Körper hinweisen können. Dabei

kann es sich um Zellen, Gene oder Genpro-

dukte wie Enzyme oder Hormone handeln.

Auch bei Merck liegt in der Onkologie der

Fokus auf biomarkerbasierter Forschung,

um in der Folge individualisierte Behand-

lungen anbieten zu können. Merck hat sich

der Entwicklung personalisierter Arzneimit-

tel verschrieben und will Patientengruppen

identifizieren, die wahrscheinlich auf die

Therapie ansprechen. Ziel ist es, die

optimale Dosierung zu ermitteln und somit

die Erfolgswahrscheinlichkeit in der

klinischen Entwicklung zu erhöhen.

Hilfe vom Immunsystem

Ein großer Stellenwert kommt bei Merck

zudem der Immunonkologie (IO) zu. Durch

Zurückgreifen auf das Immunsystem des

Menschen will die IO die natürliche Abwehr

des Körpers nutzen, um Krebs zu bekämp-

fen. Die jüngste Entwicklung von IO-Wirk-

stoffen wird von Experten als „Quanten-

sprung“ für die Therapie gesehen. Die

Immunonkologie scheint das große

Potenzial zu haben, die Krebstherapie

grundlegend zu verändern und zu erneu-

ern. Merck nutzt dieses Potenzial, um neue

Therapien zu entwickeln, bessere Ergebnis-

se zu erzielen und das Leben von Men-

schen mit Krebserkrankungen tiefgreifend

zu verbessern.

DDr. Wolfgang Wein,

Managing Director Merck GmbH, Österreich,

war an der Entwicklung und Kommerzialisierung von drei „Block-

buster“-Medikamenten in der Onkologie führend beteiligt. Von

2004 an leitete er das globale Onkologie-Geschäft von Merck in

Darmstadt, 2013–2017 leitete er die Region Westeuropa.

Worin bestehen

die Fortschritte der

zielgerichteten

Therapie und der

Immuntherapie?

Natürlich in der

deutlichen Verlängerung der medianen

Überlebenszeit der Patienten bei vielen

bisher nur schwer behandelbaren Tumor-

erkrankungen wie dem Melanom, Merkel-

zellkarzinom, Nierenzellkarzinom, Lungen-

krebs usw. durch den immunonkologischen

Ansatz, welcher vor zehn bis 15 Jahren

teilweise noch belächelt wurde. Außerdem

beginnen die unterschiedlichen diagnosti-

schen, technischen, chirurgischen und

medikamentösen Innovationen immer

stärker ineinanderzugreifen. So besteht

heute z. B. sogar beim in die Leber metas-

tasierten Darmkrebs noch die Möglichkeit

einer Heilung durch die Kombination von

medikamentöser und chirurgischer

Therapie. Leider wissen wir trotz deutlich

verbesserter Ansprechraten und Überle-

benszeiten noch immer nicht genug

darüber, welche Patienten auf welche

Therapieform ansprechen werden. Hier ist

noch viel Raum für mehr Wissen bezüglich

prädiktiver Biomarker. Eine verbesserte

„Zielgenauigkeit“, also, welche Therapie bei

welchem Patienten ansprechen wird, hat

darüber hinaus auch ökonomische Vorteile.

Wo liegen die aktuellen Forschungs-

schwerpunkte von Merck?

Unsere Schwerpunkte liegen sowohl im

Bereich der klassischen und modifizierten

Antikörper-Therapien („bi-specific antibo-

dies“) als auch in der Immunonkologie, wo

immer mehr Tumore gut behandelbar

werden. Ein weiteres Hot Topic ist jenes der

„Genschere“, also der CRISPR/Cas9-Techno-

logie, wo wir weltweit führend mit dabei

sind. Persönlich glaube ich, dass nur die

Kombination von Sequenzierung des

Tumorgenoms mit der Artificial Intelligen-

ce, also quasi das Berechnen und Vorher-

sagen, in welche Richtung der Tumor

mutieren wird, den Sieg über den Krebs

davontragen wird, wie ich das in einem

Editorial im ESMO Online-Journal schon

2016 angeregt habe.

(https://esmoopen.bmj.com/content/1/1/

e000033)

Welche Rolle spielt die Partnerschaft

zwischen Universitäten, Ärzten und

Pharmaindustrie?

Wie die Geschichte der letzten 100 Jahre

gezeigt hat, gelingen die erfolgreiche,

kontinuierliche Entwicklung und Produktion

innovativer Medikamente und Technolo-

gien und entscheidende Durchbrüche in

der Therapie nur dort, wo Universitäten,

Ärzte, Forscher, Investoren und die

Pharmaindustrie unbelastet von überkom-

menen Ideologien frei, produktiv, offen und

vertrauensvoll miteinander arbeiten

können, um die letzten „Geißeln“ der

Menschheit unter Kontrolle zu bringen,

ähnlich wie dies bei den Infektionskrank-

heiten schon gelungen ist.

Über Merck

Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, ist in den Bereichen

Healthcare, Life Science und Performance Materials tätig. Rund 56.000 Mitarbeiter

arbeiten global daran, im Leben von Millionen von Menschen täglich einen entscheiden-

den Unterschied für eine lebenswertere Zukunft zu machen: Von der Entwicklung präziser

Technologien zur Genom-Editierung über die Entdeckung einzigartiger Wege zur Behand-

lung von Krankheiten bis zur Bereitstellung von Anwendungen für intelligente Geräte –

Merck ist überall. Wissenschaftliche Forschung und verantwortungsvolles Unternehmer-

tum sind für den technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt von Merck

entscheidend. Dieser Grundsatz gilt seit der Gründung 1668. Die Gründerfamilie ist bis

heute Mehrheitseigentümer des börsennotierten Konzerns.

Mehr Infos unter:

www.merck.at

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