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GESUNDHEITSMAGAZIN

WEISSER HAUTKREBS

Therapie

Aktinische Keratosen und Plattenepithel-

karzinom

e

zeigen sich speziell im Gesicht

(vor allem am Nasenrücken), im Nacken, an

den Ohren und Handrücken. Etwa zehn Pro-

zent der aktinischen Keratosen wachsen zu

invasiven Plattenepithelkarzinomen aus, die

aber umgekehrt nicht unbedingt aus Kerato-

sen hervorgehen müssen.

Skalpell und lokale Chemotherapie.

Die

Standardtherapie ist jedenfalls die chirurgi-

sche Entfernung. Bei aktinischen Keratosen

und sehr flachen Tumoren reicht oft das Aus-

schaben (Kürettage). Ansonsten wird ein

Skalpell verwendet. DasMotto: So wenig wie

möglich, so viel wie nötig. Bei einer Kryothe-

rapie tötet flüssiger Stickstoff das betroffene

Gewebe ab. Nach dem Eingriff werden Pro-

ben des Schnittrands im Labor untersucht,

um sicherzustellen, dass im betreffenden

Hautareal keine Tumorzellen mehr vorhan-

den sind.

Ergänzend – bei leichten Kreatosen auch al-

leine - kommen nichtchirurgischeMethoden

zum Einsatz. Dazu zählen lokale Chemo-

und Immuntherapien. Dabei wird der Wirk-

stoff direkt auf die Wunde aufgetragen und

löst dort eine starke Entzündungsreaktion

aus, die die bösartigen Zellen abtötet. Wei-

ters kommen Laser oder fotodynamische

Therapie zum Einsatz. Bei letzterer werden

die Tumorzellen zunächst mit einem säure-

haltigen Wirkstoff gegen eine bestimmte

Wellenlänge besonders empfindlich ge-

macht und dann mit Licht dieser Wellenlän-

ge bestrahlt.

Als Spezialtherapie bei Basaliomenmit einer

speziellen Genmutation lässt sich die extre-

me Vermehrung von Krebszellen durch so-

genannte Hedgehog-Signalweg-Hemmer in

Kapselform bremsen.

Bei metastasierenden Plattenepithelkarzino-

men, die chirurgisch nicht zu entfernen sind,

kommen Röntgenbestrahlungen infrage oder

eine neu in Europa zugelassene Infusionsthe-

rapie: „Ein paar Monate lang wird ein Protein

aktiviert, das zum programmierten Zelltod

führt. In den USA konnte man so bei einem

Teil der Patienten gute Erfolge erzielen“, be-

schreibt Breier die neueste Entwicklung.

Prävention: Lichtschutz und (Selbst-)Kontrolle

Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von

Weißem Hautkrebs ist die

Vermeidung von

UV-Exposition

. Vor allem um die Mittagszeit

sollte Sonne möglichst gemieden werden.

Ansonsten auf Schutz durch Kleidung oder

Sonnencreme (rechtzeitig auftragen) achten.

Wichtig: Nicht nur das bewusste Sonnenbaden

schädigt die Haut, sondern auch die vielen

„Sonnenfenster“ im Alltag: Auf demWeg zur

Arbeit ein paar Minuten bei der Ampel in der

prallen Sonne, in der Mittagspause ein

bisschen in die Sonne blinzeln. Nachmittags auf

dem Spielplatz, ein Spaziergang oder ein wenig

„Garteln“ zählen ebenfalls als nicht zu

vernachlässigende Sonnenexposition.

Die zweite Säule der Früherkennung – sowohl

für Weißen als auch für den noch gefährliche-

ren Schwarzen Hautkrebs – ist die regelmäßige

Selbstuntersuchung

(alle drei bis sechs

Monate). Verdächtig ist bei Erwachsenen

grundsätzlich jede anhaltende Hautverände-

rung.

An Weißen Hautkrebs muss man insbesondere

denken, wenn Veränderungen binnen weniger

Wochen auftreten oder sich rasch verändern,

seit Wochen leicht bluten, nässen oder jucken,

rot, etwas erhaben und rau sind oder erhaben

sind mit Einbuchtung in der Mitte. Wichtig ist,

verdeckte Stellen wie Fußsohlen, den Bereich

hinter den Ohren, die Haut unter Haaren und

den Intimbereich nicht zu vergessen sowie auf

dunkle Stellen der Haut unter Zehen- und

Fingernägel zu achten. Eine gründliche

Untersuchung braucht Spiegel und Handspie-

gel oder die Hilfe einer vertrauten Person.

Die

Kontrolle beim Dermatologen

sollte je

nach Hauttyp alle ein bis drei Jahre erfolgen.

Bei selbsterkannten Auffälligkeiten sollte

ehebaldigst ein Hautarzt aufgesucht werden.

Der Hautarzt kontrolliert – meist unterstützt

durch Lupe oder Auflichtmikroskop – idealer-

weise die gesamte Hautoberfläche, auch den

Intimbereich. Viele Dermatologen bieten seit

einigen Jahren einen sogenannten „Whole-

bodyscan“ als Privatleistung an. Dabei werden

Aufnahmen des gesamten Körpers angefertigt.

„Der Vorteil ist die Dokumentation sämtlicher

Auffälligkeiten. „Exakte Bilder machen es bei

der nächsten Kontrolle leichter, Veränderungen

zu erkennen“, sagt Okamoto.

Gesundheits-

TIPP

Auch UV-Belastung, die keinen Sonnenbrand verursacht,

begünstigt die Entstehung vonWeißemHautkrebs.

Foto: Fotolia

Sonne scheint nicht nur

am Strand. Auch im

Alltag ist im Sommer

Sonnenschutz wichtig.