30
GESUNDHEITSMAGAZIN
WEISSER HAUTKREBS
Therapie
W
o immer vorwiegend Menschen
helleren Hauttyps leben, steigt
die Zahl der Fälle von weißem
Hautkrebs: „Wir leben länger, haben mehr
Freizeit, die lädierte Ozonschicht hält we-
niger ultraviolette Strahlung ab, die Leute
gehen aber auch eher zumHautarzt“, bringt
Friedrich Breier, Oberarzt an der Dermato-
logischen Abteilung des Spitals Wien-Hiet-
zing, die Gründe dafür auf den Punkt. Bis
vor einigen Jahren waren Basaliome (häu-
figste Form von weißemHautkrebs) typisch
für die Generation 60 plus. In Europa und
den USA trifft es nun immer öfter auch
Jüngere, wie eine aktuelle Vergleichsstudie
zeigt. Demnach sind zwar mehr Männer be-
troffen, auffällig ist jedoch die Zunahme
speziell bei jungen Frauen. „Hier gilt die
,gesunde Bräune‘ nach wie vor als Ideal.
Man holt sie sich, koste es, was es wolle,
auch im Solarium. Männer hingegen arbei-
ten häufiger im Freien und sind wegen der
Glatzenneigung zusätzlich gefährdet“, weiß
Breier.
Sonnenschutz imAlltag ist bei uns noch exo-
tisch“, bedauert der Wiener Hautarzt Ichiro
Okamoto. Nicht so bei den überwiegend hell-
häutigen Skandinaviern und Australiern, die
tendenziell noch schneller mit Sonnenbrand
konfrontiert sind und dank Informations-
kampagnen schon seit längerem viel bewuss-
ter mit der Sonne umgehen. In unseren Brei-
ten hingegen zählen die meisten Menschen
zu den gemischten Hauttypen, das heißt, sie
entwickeln relativ rasch eine sogenannte „ge-
sunde Farbe“ und reagieren auch ohne Son-
Kein Grund zur Panik,
aber rasch zumHautarzt
Im Vergleich zum Melanom ist der Weiße Hautkrebs der prognostisch wesentlich
günstigere Typ von bösartigen Hauterkrankungen. Harmlos ist er aber keineswegs.
Hauptursache ist zu viel Sonnenlicht – und die Erkrankungsraten steigen.
ANDREA RIEDEL
Fällt eine Veränderung
an der Haut auf, ist ein
Check beim Dermato-
logen unumgänglich.
Foto: Getty Images