

Berufseinstieg
Netzwerken
GEBEN IST
SELIGER
Die einen lehnen es ab, weil sie es
für schleimerisch halten und mit
Freunderlwirtschaft gleichsetzen.
Die anderen halten viel davon, so-
fern es sinnvoll angegangen wird:
Richtig, vom Netzwerken ist hier
die Rede.
P
rofis sagen: Gute Netzwerker haben
eine Vision. Sie wissen, warum sie Be-
ziehungen eingehen und die damit ver-
bundene „Arbeit“ auf sich nehmen. Denn
eines ist klar: Beziehungen zu knüpfen und
sie aufrechtzuerhalten ist mit
–
manchmal
recht hohem
–
Aufwand verbunden. Es
kommt also auf die Vision an, welches
Netzwerk das richtige ist. Wer beispiels-
weise in seinem eigenen Fachgebiet wei-
terkommen, von anderen lernen und seine
eigenen Erfahrungen teilen möchte, sollte
sich in seinem Umfeld umsehen. Bei den
Juristen heißt das größte Netzwerk ELSA,
bei den Wirtschaftswissenschaftlern
AIESEC, bei den Medizinern AMSA und
bei den Technikern IASTE. Was diese Netz-
werke ihren Mitgliedern anbieten, sind
Trainings in den Soft Skills: Präsentations-
technik, Zeitmanagement oder Teamfüh-
rung. Auf der Agenda steht meist auch, das
Fremdsprachenniveau zu verbessern.
JENSEITS DER EIGENEN STUDIENRICHTUNG.
Doch es gibt nicht nur fachrichtungsspezi-
fische Organisationen. Bei der Österreichi-
schen Hochschülerschaft (ÖH) ist jeder
Studierende, der in Österreich inskribiert,
automatisch Mitglied. Viele, die hier wäh-
rend ihres Studiums ehrenamtlich für eine
der politischen Fraktionen mitgearbeitet
haben, finden sich später in hohen Positio-
nen in Politik oder Wirtschaft wieder. Die
neue Klubobfrau der Grünen im National-
rat, Sigrid Maurer, war ebenso wie Barbara
Blaha (SPÖ), die kürzlich einen Polit-
thinktank gegründet hat, in ihrer Studien-
zeit Vorsitzende der bundesweiten Studie-
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Fotos: Getty Images