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Hotelguide

FOTOS: WALTER VEIT, CHRISTINA BAUER, SALZBURGER LUNGAU, VERLAG ST. PETER, SALZBURG, HOTEL SACHER, HASELHOFF, SALZBURG AG, ARTHOTEL BLAUE GANS

DER GASTGEBER EMPFIEHLT | SALZBURG

LUNGAUER HASENÖHRL

• 500 g Weizenmehl

• 10 g Salz

• 70 g Teebutter

• 300 ml Milch

• Sauerkraut

Walter Veits regionales Lieblingsrezept

für den ÖHV-Guide:

Aus den angegebenen Zutaten einen

mittelfesten Teig bereiten. Dazu die

Butter schmelzen und gemeinsam mit

der Milch erhitzen. Dies gemeinsam mit

Mehl und Salz zu einem Teig verkneten.

Anschließend etwa drei bis vier Millimeter

dick auswalken und mit einem Teigrad in

circa sieben Zentimeter große Quadrate

teilen. Die Quadrate dann in heißem Fett

herausbacken.

Auf die fertigen Hasenöhrl gibt man

etwas Sauerkraut, faltet sie zusammen

und isst sie mit der Hand.

Veit über das Rezept:

„Wir backen die Lungauer Hasenöhrl in

der Familie nicht nur im Sommer, wenn

es heiß ist, sondern auch im Herbst aus.

Das Sauerkraut ist leicht zu beschaffen,

wenn nicht sogar selbst zu machen.

Wir servieren unsere Hasenöhrl auch den

Gästen – in kleinen Portionen als Vor-

speise oder als Nachspeise. Es ist eines

dieser traditionellen Gerichte, die völlig

zu Unrecht langsam in Vergessenheit

geraten. Und sie sind eine Seltenheit:

Die Salzburger Nockerl kennt ja ohnehin

jeder.“

Seit dem Jahr 1834 findet

immer Ende August ein

traditionsreiches Spektakel

im Salzburger Lungau statt:

Das große Preberschießen.

Schützen aus ganz Europa

treffen sich am Ufer des

Moorsees, um mit Klein-

kalibergewehren auf die 120

Meter entfernten Zielschei-

ben zu schießen. Dabei

zielen sie nicht direkt auf die

Scheiben, sondern auf deren

Spiegelbild im schwarzen

Wasser. Mit etwas Talent

und viel Glück taucht die

Munition wenige Zentimeter

ins Moorwasser ein und

knallt dann als Querschläger

ins Ziel – im besten Fall als

„Hexenblattl“. Wie damals

zeigen auch heute 24 Kinder

in ihrer Funktion als „Zielerer“

Treffer oder Nicht-Treffer der

Schützen an und schreiben

die Ergebnisse mit.

W

alter Veit ist im Grunde genom-

men kein „echter“ Salzburger.

Seine Wurzeln liegen in Wien. Und

dennoch ist Salzburg seit 35 Jahren

Wahlheimat und Lebensmittelpunkt

des ÖHV-Vizepräsidenten. Auch,

weil er im Jahr 1983 beschloss, die

Geschäftsführung des Obertauerner

Hotels Enzian zu über-

nehmen. Jetzt aber hat er

das Hotel an die nächste

Generation übergeben.

Eigentlich Grund ge-

nug zu überlegen, nach

Wien zurückzukehren?

Veit dachte nicht lange

nach, schnell kam der

Entschluss: „Meine Frau

und ich waren uns recht

bald einig, dass Salzburg

unsere Heimat bleiben

soll.“ Argumente, so der

Hotelier, gibt es genug:

„Im Sommer ist Salzburg

mit seinen Seen unglaub-

lich attraktiv. Aber auch

das Kulturangebot der

Stadt und die traumhafte Bergwelt be-

geistern mich immer wieder.“ Vor allem

der Lungau hat es dem ÖHV-Vizeprä-

sidenten angetan: „Er ist nach wie vor

touristisch unterschätzt, bietet aber

so viel Schönheit und Ruhe wie kaum

eine andere Region.“ Und, schwärmt

Veit weiter, zahlreiche typische Natur-

produkte: „Die Lungauer Käsesorten

sind traumhaft, die kennt fast nie-

mand.“ Auch die alte Getreidesorte,

der Tauernroggen, oder die heimische

festkochende Kartoffelsorte, der

Lungauer Eachtling, seien

ein Kuriosum, so Veit.

„Auf die sind wir Salz-

burger besonders stolz.“

Veit verschlägt es aber

nicht nur auf die Salz-

burger Berge oder an die

zahlreichen Salzburger

Seen, sondern auch in

die „wunderschöne“ Alt-

stadt, wie er sagt: „Salz-

burg bietet einem alles,

was man sich von einer

Großstadt wünscht, dabei

bleibt sie aber trotzdem

relativ übersichtlich.“

Außerdem schätze er die

Verkehrsanbindung in die

Stadt, die kurze Fahrtzeit

zum Flughafen und die Nähe zu Italien,

Deutschland und Wien. „Salzburg ist

für mich einfach die lebenswerteste

Stadt und das beste Bundesland

Österreichs.“

VIELFÄLTIG UND UNTERSCHÄTZT

BRAUCHTUM

REZEPT

Mein Salzburg

Walter Veit ist ÖHV-Vize-

präsident und führte das

Hotel Enzian in Obertauern.

www.enzian.net

Preberschießen

Rund 170 bis 200 Schützen

beteiligen sich jährlich am

Preberschießen Ende August.